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Nordring Fernwärmeleitung bringt Wels österreichweit in eine Vorreiterrolle

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Anfang Mai 2022 ist der Nordring, die zweite große Hauptleitung der Welser Fernwärme, nach 12 Monaten Bauzeit in Betrieb gegangen. Das Großprojekt bringt Wels beim Umstieg von fossilen Energieträgern auf nachhaltige Energieformen österreichweit in eine Vorreiterrolle. Statt aktuell 30.000 können langfristig 55.000 Einwohner von der eww Gruppe mit grüner Fernwärme versorgt werden. Zur Wärmegewinnung wird die vorhandene Abwärme der Welser Abfallverwertungsanlage (WAV) der Energie AG Oberösterreich genutzt.

Hin zu grüner Wärme. Im Normalbetrieb wird Welser Fernwärme seit Anfang Mai 2022 ausschließlich aus dem Potenzial der Welser Abfallverwertung (WAV) von der Energie AG Oberösterreich sowie aus den erneuerbaren Quellen Sonnenenergie und Biomasse gespeist. Theoretisch könnte damit eine weitere Stadt in der Größe von Wels versorgt werden. Die Wärmeerzeugung aus Gas wurde in den letzten Jahren Schritt für Schritt nach unten gefahren.

Abfall mit Mehrwert. Trotz aller Bemühungen wird unsere Gesellschaft auf absehbare Zeit nicht abfallfrei werden. Im ersten Schritt muss deshalb ein immer größerer Anteil unseres Abfalls recycelt werden, um ihn im Kreislauf zu halten, danach setzt die thermische Müllverwertung an. Die Energie AG betreibt seit 1991 die Welser Abfallverwertung und verarbeitet mehr als 300.000 Tonnen Restmüll pro Jahr. Mit der dabei entstehenden Energie wird einerseits Strom produziert, andererseits wird die Abwärme sinnvoll für die Welser Fernwärme genutzt.

Welser Tempomacher. Durch den Bau des Nordringes können 55.000 Einwohner mit der grünen Fernwärme versorgt werden. Das Heizen macht in einem Haushalt drei Viertel des Gesamtenergiebedarfes aus. Es ist damit der mit Abstand größte Hebel beim Erreichen von Klimazielen und bei der deutlichen Reduktion von Schadstoffen wie Kohlenstoffdioxid (CO2). Durch den Umstieg auf Fernwärme lassen sich bereits in einem Zwei-Personen-Haushalt jährlich bis zu 2.280 Kilogramm CO2 sparen. Das entspricht der Bindungsleistung von 182 ausgewachsenen Buchen.

Mehr Sicherheit geht nicht. Die Versorgungssicherheit lag im Vorjahr bei 100 Prozent, trotz intensiver Netzarbeiten und dem Bau des Nordrings. Bei einem Stromausfall werden die Netzpumpen mit Notstromaggregaten betrieben. Außerdem kühlt die Fernwärme als träges Medium nur sehr langsam aus. Fernwärme bietet in Zeiten unruhiger gewordener und stark schwankender Energiemärkte eine weitere Sicherheit für die Kunden und ist im Vergleich zu anderen Energieformen preisstabil.

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